Neue Kita-Qualitätsförderung

Was Erzieherinnen jetzt wissen müssen

Am 10. Oktober 2024 hat der Bundestag ein wegweisendes Gesetz verabschiedet, das die Qualität in deutschen Kitas langfristig verbessern soll. Für viele Erzieherinnen in Kitas, die täglich mit knappen Ressourcen arbeiten, bringt diese Nachricht Hoffnung auf dringend benötigte Veränderungen. Doch was bedeutet dieses Gesetz konkret für den Alltag in den Einrichtungen?

Ein Blick auf die neuen Maßnahmen
Das Gesetz stellt den Bundesländern in den nächsten zwei Jahren jeweils zwei Milliarden Euro zur Verfügung, die primär in die Personalgewinnung fließen sollen. Vor allem in den westdeutschen Bundesländern gibt es einen akuten Fachkräftemangel, und es wird geschätzt, dass bis 2030 etwa 90.000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen werden​(BR.de)​(InvestmentWeek). Diese Mittel sollen gezielt eingesetzt werden, um mehr Stellen zu schaffen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Ein zentraler Punkt ist dabei, dass die Länder die Mittel nicht mehr zur Reduzierung der Kita-Gebühren verwenden dürfen, sondern ausschließlich zur Verbesserung der Betreuungsqualität. Das schließt Maßnahmen wie bessere Verpflegung, Bewegungsprogramme, Sprachförderung und Fortbildungen für das pädagogische Personal ein ​(Investing.com Deutsch)​(swr.online).

Was bedeutet das für Erzieherinnen?
Für Erzieherinnen, die oft unter hohem Druck arbeiten, können diese zusätzlichen Mittel eine echte Entlastung bringen. Mehr Personal bedeutet nicht nur eine Reduzierung des Betreuungsschlüssels, sondern auch mehr Zeit für individuelle Förderung der Kinder und für die pädagogische Arbeit im Team. Außerdem wird durch das Gesetz ein klares Signal gesetzt: Qualität vor Kostensenkung. Damit können Erzieherinnen auf bessere Rahmenbedingungen hoffen, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit noch besser zu gestalten.

Immer noch: Rechtliche Auseinandersetzungen und Streiks
In Berlin findet aktuell eine juristische Auseinandersetzung statt, bei der es um ein vorläufiges Streikverbot für Erzieherinnen in den städtischen Eigenbetrieben geht. Die Gewerkschaft ver.di kämpft für das Recht auf Streik, um Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Diese Entscheidung wird am heutigen Tag, dem 11. Oktober, vor dem Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg verhandelt​ (Cityreport24). Sollte der Streik zugelassen werden, könnten ab nächster Woche Proteste stattfinden, um weitere Verbesserungen für die Fachkräfte zu erwirken.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Das verabschiedete Kita-Qualitätsgesetz ist ein wichtiger Schritt hin zu besseren Bedingungen in den Kitas, sowohl für die Kinder als auch für die Erzieherinnen. Die zusätzlichen Mittel können dazu beitragen, den gravierenden Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Betreuungssituation zu verbessern. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, ob die bereitgestellten Mittel ausreichen, um die großen Herausforderungen langfristig zu lösen.