Wenn Kinder die kleinen Dinge lieben – obwohl wir große Pläne haben ✨
Wir als Erzieherin stecken voller Ideen. Wochenlang wird geplant, gebastelt und vorbereitet: ein neues Thema steht an! Vielleicht „Das Weltall 🌙“, „Gesundheitswochen mit Kneipp 👃“ oder „Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen🧑🚒“.
Du sammelst Materialien, suchst passende Bücher heraus, bereitest Lernstationen vor – alles soll pädagogisch wertvoll, spannend und kindgerecht sein.
Und dann passiert es:
Die Kinder entdecken zufällig eine Pfütze im Garten, rühren mit Stöckchen darin herum und sind für die nächsten zwanzig Minuten vollständig versunken.
Oder sie finden eine leere Kartonschachtel und machen daraus ein Raumschiff. 🚀 Dein liebevoll geplantes Planetarium-Projekt? Interessiert heute irgendwie keinen.
Zwischen Anspruch und Alltag
Dieses Spannungsfeld kennen viele pädagogische Fachkräfte:
Einerseits wollen wir Kinder gezielt fördern, Lernprozesse anregen und Themen strukturiert begleiten. Andererseits zeigen uns die Kinder oft ganz deutlich, dass ihre Neugier eigene Wege geht.
Was uns manchmal frustriert, ist in Wahrheit ein Zeichen von großem pädagogischem Wert: Kinder lernen im Moment.
Sie brauchen nicht immer den großen Plan – oft genügt ein kleiner Impuls, um eine ganze Welt zu entdecken.
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Was steckt pädagogisch dahinter?
Wenn Kinder sich spontan für etwas begeistern, passiert genau das, was wir uns eigentlich wünschen:
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Selbstbestimmtes Lernen: Das Kind entscheidet, was es interessiert.
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Konzentration und Ausdauer: Das Spiel entsteht aus echtem Interesse, nicht aus Vorgabe.
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Kreativität und Problemlösefähigkeit: Ein Stock, eine Pfütze, ein Karton – plötzlich wird daraus ein Labor, eine Baustelle oder ein Theater.
Das sind zentrale Elemente frühkindlicher Bildung. Pädagogisch betrachtet sind solche Momente oft wertvoller als jede geplante Aktivität – weil sie direkt aus dem inneren Antrieb der Kinder entstehen.
Ein Blick in den Kita-Alltag 🌱
Vielleicht erkennst du dich wieder: Du bereitest Materialien zum Thema „Gesundheitswochen mit Kneipp“ vor – Kräutersäcken, Tastspiele, kleine Experimente. Und dann sitzt ein Kind am Fenster und beobachtet den Regen. Es streckt die Hand hinaus, spürt die Tropfen und sagt leise: „Das kitzelt.“
Ein Moment, den man nicht planen kann – und doch ist er pure Sinneserfahrung.
Oder du hast eine Freundschaftswoche vorbereitet, mit Kurzgeschichten, Arbeitsblättern und Malblättern. Doch währenddessen tröstet ein Kind ein anderes, das gestürzt ist. In diesem Augenblick passiert genau das, was du vermitteln wolltest – nur eben nicht über dein Angebot, sondern mitten im echten Leben. 💛
Solche Beispiele zeigen: Auch spontane, unscheinbare Situationen tragen oft die stärkste pädagogische Kraft.
Themenvielfalt bei KitaFix.de – und was Kinder daraus machen
KitaFix.de bietet zu vielen Themen großartige Materialien: Jahreszeiten, Freundschaft, Umwelt, Tiere, Familie, Berufe, Gefühle und mehr.
Doch egal, wie sorgfältig die Planung ist – die Kinder bringen immer ihre eigenen Perspektiven mit.
Ein Projekt zur „Natur und Umwelt“ kann plötzlich zur Regenwurmsafari werden.
Eine Einheit zu „Berufen“ endet damit, dass die Kinder sich selbst „Koch“, „Tierarzt“ oder „Automechaniker“ nennen – und die Rollenspiele spontan neu erfinden.
Das zeigt: Materialien sind wertvolle Werkzeuge – aber die eigentliche Magie entsteht im freien Spiel, im Beobachten, Zuhören und Mitgestalten.
Und was heißt das für uns als Fachkräfte?
Natürlich heißt das nicht, dass wir Projekte über Bord werfen sollen. Themenwochen, Lernangebote und geplante Aktivitäten haben ihren festen Platz – sie schaffen Struktur, Orientierung und Tiefe.
Aber vielleicht hilft es, sich Folgendes bewusst zu machen:
Pädagogische Qualität misst sich nicht an der Komplexität des Angebots, sondern an der Echtheit des Interesses.
Wenn Kinder also lieber „Matschküche“ spielen statt das geplante Experiment mit Wasser und Eis zu machen – dann ist das kein Scheitern. Es ist gelebte kindliche Forschung. 🔍
Manchmal kann es sogar helfen, geplante Angebote offener zu gestalten: Statt „Heute basteln wir einen Igel“ vielleicht lieber „Heute schauen wir mal, was man mit Herbstblättern alles machen kann.“
So wird aus einer Vorgabe ein Raum für Kreativität – und aus Planung eine Einladung.
Ein Plädoyer für das Kleine im Großen 💚
Die schönsten Bildungsprozesse passieren oft dort, wo wir sie am wenigsten erwarten:
Beim Sammeln von Kieselsteinen, beim Beobachten einer Schnecke oder beim gemeinsamen Lachen über einen Witz, den nur die Kinder verstehen.
Vielleicht sollten wir uns also weniger fragen:
„Wie bringe ich ihnen das Thema bei?“
und öfter:
„Was interessiert sie gerade wirklich?“
Denn manchmal ist das wertvollste Lernmaterial kein didaktisch aufbereiteter Plan – sondern einfach ein Stöckchen in einer Pfütze. 🌧️
Fazit
Als Erzieherin oder Erzieher stecken wir oft viel Herzblut in unsere Arbeit – und das ist gut so! Doch die wahre Kunst liegt darin, den Moment zu erkennen, in dem wir loslassen dürfen.
Denn genau dann zeigen uns die Kinder, dass Lernen nicht immer groß sein muss, um bedeutend zu sein.
Vielleicht sollten wir uns öfter daran erinnern:
Kinder brauchen nicht immer mehr Angebote – manchmal brauchen sie einfach nur Zeit, Raum und uns.